Das Pflegemodell dient als verständliche Orientierungs- und Handlungshilfe im Pflegeprozess. Unser ambulanter Pflegedienst orientiert sich an dem ganzheitlich-rehabilitierenden Pflegemodell von Monika Krohwinkel (siehe Quellenverzeichnis). Dieses Pflegemodell geht von einem ganzheitlichen Menschenbild aus, wobei in der Pflege neben dem Körper auch der Geist und die Seele, sowie die Umwelt des Menschen mit einbezogen werden, so dass physische, psychische und soziale Bedürfnisse berücksichtigt werden können.

Krohwinkel geht in ihrem Modell auf die Person, die Umgebung, die Gesundheit und das Wohlbefinden und den pflegerischen Handlungsprozess ein. Als zentrales Interesse der Pflege nennt sie die Person. Als Person ist hier in erster Linie der pflegebedürftige Mensch gemeint, schließt aber die pflegende Person mit ein. Die Umgebung wird ganzheitlich betrachtet und als wichtigste interne Komponente für Leben, Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen angesehen. Mensch und Umgebung werden als offene, interagierende Systeme verstanden. Als Teil der Umgebung werden andere Menschen, aber auch andere Lebewesen betrachtet. Darüber hinaus gehören zum Konzept “Umgebung” aber auch ökologische, physikalische, materielle und gesellschaftliche Faktoren, welche Leben, Gesundheit und Lebensqualität des Menschen beeinflussen. Aus einem ganzheitlichen Verständnis werden Gesundheit und Krankheit nicht als Zustand, sondern als dynamische Prozesse definiert.

Diese Sichtweise ermöglicht es, sich nicht nur auf pathologische Abweichungen (Defizite) zu konzentrieren, sondern insbesondere auch die konstruktiven Attribute (Fähigkeiten) des Menschen herauszufinden und zu stützen. Im Zentrum der pflegerischen Zielsetzung steht der Teil der Gesundheit, der vom betroffenen Menschen selbst als Wohlbefinden und Unabhängigkeit erfahren wird. Ausgangspunkt des pflegerischen Handlungsprozesses sind die Bedürfnisse/Probleme und Fähigkeiten des pflegebedürftigen Menschen und ihre Auswirkung auf Unabhängigkeit. Grundlage dieses ganzheitlichen und umfassenden Pflegemodells ist die Hinterfragung der Grundbedürfnisse und der individuellen Lebensgewohnheiten anhand der AEDL, der Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des Lebens.

Die Angaben zu den AEDL werden in den folgenden dreizehn Lebensbereichen ermittelt:

  1. kommunizieren
  2. sich bewegen
  3. sich pflegen
  4. vitale Funktionen aufrechterhalten
  5. essen und trinken
  6. ausscheiden
  7. sich kleiden
  8. ruhen und schlafen
  9. sich beschäftigen
  10. sich als Mann/Frau fühlen und verhalten
  11. für eine sichere und fördernde Umgebung sorgen
  12. soziale Bereiche des Lebens sichern
  13. mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen

Der Schwerpunkt dieses Modells liegt dabei auf den beiden letzten Bereichen. Die einzelnen AEDL dürfen aber nie isoliert voneinander betrachtet werden. Sie sind ein Netzwerk (ineinandergreifender und voneinander abhängiger Zusammenhänge) und müssen zu allererst bei der Erfassung der Pflege beachtet werden. Die AEDL-Bereiche sollen als Orientierungshilfe für die Einschätzung von Problemen, Bedürfnissen und Fähigkeiten des pflegebedürftigen Menschen genutzt werden. Es gilt aber den Menschen wahrzunehmen und niemals eine einzelne Aktivität. Mit Hilfe der AEDL werden sowohl die gesunden, als auch die krankheitsbedingten, Abhängigkeit verursachenden Anteile ermittelt, die im gesamten Pflegeprozess zu berücksichtigen sind. Die Ressourcen bzw. die Fähigkeiten, die teilweise oder ganz zur Wiedererlangung von Unabhängigkeit führen können, werden dabei besonders bewertet, da sie das Selbstwertgefühl und die Achtung des pflegebedürftigen Menschen aufrechterhalten.

Mit dieser Schwerpunktbildung ist dieses Modell gut in der Altenpflege anwendbar. Gerade die Einbeziehung der sozialen Bereiche und der existenziellen Erfahrungen kann oftmals kritische Situationen älterer Menschen (z.B. im Krankheitsfall) mildern, wenn die Pflegebezugsperson mögliche Reaktionen und Entwicklungen frühzeitig einzuschätzen weiß und entsprechende Strategien anbieten kann. Fortschritte und positive Erfahrungen werden wiederum als Ressourcen genutzt, aus denen Mut und Zuversicht geschöpft werden.

Intensivpflege Höpken GmbH

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Beitrag zur Impfpflicht im Pflegesektor in den tagesthemen (ab Min. 2:40)